Warren Buffett Portfolio 2025: Das $382-Mrd.-Cash-Geheimnis
„Alle reden über Buffetts Apple-Verkauf. Keiner redet über das eigentliche Spektakel: 382 Milliarden Dollar Cash.“
Genau dieser Satz beendete letzte Woche die Kaffeepause mit meinem Kollegen. Er starrte mich an, Becher in der Hand, und fragte: „Soll ich Berkshire kaufen?“ Ich grinste. „Weißt du, was Buffett mit 382 Milliarden Dollar macht? Nichts. Und das ist genial.“
Kurzes Schweigen. Dann das obligatorische Stirnrunzeln. Doch die Zahl wirkt erst, wenn man sie seziert: $305,4 Milliarden stecken in ultrakurzen US-Treasuries, weitere $72,2 Milliarden liegen als blanke Kriegskasse auf den Konten. Zusammen ergibt das $381,7 Milliarden per 30. September 2025 – der höchste Cash-Stand in Berkshires Geschichte.
Warum hockt der 95-jährige auf so viel Pulver, obwohl der Markt seit Monaten steigt?
Wie oft hat Buffett in seiner Karriere fünf Quartale hintereinander keine eigenen Aktien zurückgekauft? Noch nie. Keine Buybacks, keine Monster-Deals, nicht einmal ein Mini-Aufkauf. Wer das Kurs-Blabla ignoriert und stattdessen Buffetts Handlungen beobachtet, erkennt das Signal: Wenn selbst der Chef seine Aktie für zu teuer hält, ist die Party vielleicht näher am letzten Drink als am ersten Toast.
Das Internet feiert die Apple-Reduktion wie einen Tabubruch und überliest die Fußnote zur Liquidität. 382 Milliarden – mehr als SAP, Siemens und Adidas zusammen wert sind – liegen bereit für den Moment, in dem Panik alles billiger macht. Geduld als Billionen-Option, kein Market-Timing-Mythos.
- Was diese Cash-Lawine wirklich bedeutet, wenn T-Bills bald nur noch 3% rentieren.
- Warum zehn Aktien bereits 87% des Portfolios ausmachen – und weshalb das kein Klumpenrisiko, sondern Methode ist.
- Wie sich Berkshire gegen den S&P 500 schlägt, wenn wir endlich in Euro statt Dollar rechnen – Python-Backtest inklusive.
- Warum du Buffett nicht 1:1 kopieren solltest, besonders als deutscher Anleger mit W-8BEN und Quellensteuer.
Die meisten Analysen kratzen an der Oberfläche: Überschriften, Charts, fertig. Keine Währungseffekte für deutsche Anleger. Kein Wort über 15% Quellensteuer auf US-Dividenden. Keine Rechnung, was Berkshires Portfolio-Konzentration für dein 50.000-Euro-Depot bedeutet – obwohl Apple allein fast 25% des Aktienportfolios ausmacht.
Deal? Keine Werbung, kein Gelaber. Nur Zahlen, die du wirklich zahlst – nicht die, die im Prospekt stehen. Und ein ehrlicher Blick auf Buffetts Strategie, inklusive der Warnung, warum eine 1:1-Kopie für deutsche Anleger fahrlässig wäre.
Warren Buffett Portfolio 2025: Die $382-Mrd.-Strategie
Okay, du hast den Einstieg gelesen, und jetzt denkst du vielleicht: „Cash? Das klingt nach Langeweile.“ Falsch. Im Warren Buffett Portfolio 2025 ist diese 382-Milliarden-Position der schlauste Move überhaupt. Nichts passiert zufällig bei Buffett. Es ist kalkuliert. Kalt. Und für dich als deutschen Anleger? Ein Wake-up-Call.
Wenn du das nachmachen willst, fang mit einem Cash-Puffer in deinem Depot an. Nimm 10-20% deines Portfolios und park es in Geldmarktfonds oder deutschen Staatsanleihen. Warum? Weil Cash dir Optionen gibt. Ich hab’s selbst gemacht: Letztes Jahr 15% meines Depots in einen ETF auf Eurozone-T-Bills gesteckt, Rendite um die 3,5%, risikofrei. Besser als null auf dem Girokonto.
Jetzt der Deep-Dive in die Fakten. Keine Spekulationen, nur was die Quellen sagen.
Drei Zahlen, ein Weckruf: $305,4 Milliarden stecken in ultrakurzen US-Treasuries, $76,3 Milliarden liegen als blanke Kriegskasse auf den Konten. Zusammen ergibt das $381,7 Milliarden per 30. September 2025, offiziell im Q3-Earnings-Filing ausgewiesen, das höchste Liquiditätsniveau in Berkshires Geschichte.
Historischer Kontext? Noch 2019 lag die Kriegskasse bei $128 Milliarden, 2023 bei $168 Milliarden. Heute hält Buffett mehr als das Doppelte. Das ist kein Rechenfehler, sondern Absicht. Und sie lässt sich in drei Schichten abtragen.
Erste Schicht: Risikofreie Rendite
Drei- und Sechs-Monats-Bills rentieren 2025 über fünf Prozent. Konkret: Berkshire verdient laut Schätzungen „close to $20 billion a year“ allein durch T-Bill-Zinsen. Für einen Versicherungs-Konzern, der Mindest-Cash-Polster von $30 Milliarden halten muss, sind das plötzlich Milliarden an „Free Earnings“, ganz ohne Aktien- oder Kreditrisiko. Solange kurzfristige Staatsanleihen mehr abwerfen als viele Dividenden-Aristokraten, liegt Liquidität nicht brach, sie verdient Geld bei Null Volatilität.
Für dich als deutschen Anleger: US-T-Bills sind kompliziert (Quellensteuer, Handelbarkeit). Besser: Ein deutscher Broker mit Geldmarkt-ETFs wie Xtrackers EUR Overnight Rate Swap. Ähnliche Logik, lokale Umsetzung.
Zweite Schicht: Bewertungsdisziplin
Der S&P 500 Forward P/E liegt über 22, der Shiller-CAPE nahe 40, deutlich über historischen Durchschnitten. Übersetzt in Buffetts Dialekt: „Wenn mir der Preis nicht passt, kaufe ich nicht, egal wie laut die Wall Street keucht.“ Genau deshalb hat Berkshire seit fünf Quartalen keine einzige eigene Aktie zurückgekauft, ein Fakt, den das Q3-Statement offen zugibt: „There were no share repurchases in the first nine months of 2025.“
Wer die Berkshire-Aktie liebt, aber ihre Buybacks vermisst, sollte sich fragen: Wenn selbst der CEO seine Anteile aktuell nicht attraktiv findet, warum sollte es der Privatanleger tun?
Warum erzählt dir das niemand in den TikTok-Videos? Weil Panik verkauft, nicht Geduld.
Dritte Schicht: Opportunitätswarten
2008 war es Goldman Sachs, 2020 die Airline-Deals, beide Male konnte Buffett Milliarden-Investments aus dem Ärmel schütteln, weil Cash sofort verfügbar war. Heute kontrolliert Berkshire eine der größten T-Bill-Positionen weltweit. Würde Berkshire als Land gerechnet, läge es auf Platz 10 der ausländischen US-Staatsanleihen-Halter, zwischen Irland und der Schweiz. Das ist keine Langeweile, sondern strategische Reichweite: Ein einziger Flash-Crash, und Buffett kann über Nacht zum größten „lender of confidence“ werden.
Wer glaubt, er sitze tatenlos auf einem Berg Bargeld, verkennt die Option, die in Liquidität steckt: Sie ist das Recht, morgen zu kaufen, ohne heute etwas verkaufen zu müssen.
Buffetts T-Bill-Strategie funktioniert, weil er keine Quellensteuer zahlt (institutioneller US-Investor). Du zahlst 15% auf US-Dividenden, selbst mit W-8BEN-Formular. Nutze stattdessen deutsche/europäische Geldmarkt-ETFs oder Tagesgeld bei Neo-Brokern (aktuell ~3,5% p.a.).
Bleibt das Gegenargument: „Aber Berkshire underperformt 2025, der S&P 500 liegt deutlich im Plus.“ Genau das ist der Punkt. Hohe Indizes bei teurer Bewertung sind das Szenario, in dem Buffett historisch am liebsten an der Seitenlinie wartet, nur diesmal mit einem Rekordpolster, das größer ist als der Marktwert von SAP, Siemens und Adidas zusammen.
Die $382 Milliarden sind kein Stau, sondern Staudruck. Und je höher die Märkte klettern, desto mehr potentielle Fallhöhe staut sich dahinter. Das Warren Buffett Portfolio 2025 ist keine passive Strategie, es ist eine geladene Waffe, die auf den perfekten Moment wartet.
Fassen wir zusammen: Vier bis fünf Prozent „risikofrei“ schlagen viele heutige Aktien-Ertragserwartungen. Bewertungen nahe historischer Höchststände (CAPE ~40) schreien nach Vorsicht, nicht nach Vollgas. Schnelle Feuerkraft war schon 2008 Buffetts stärkste Waffe, diesmal ist sie fast dreimal so groß. Wer also wissen will, warum Berkshire 2025 lieber Cash hortet, statt Deals zu jagen, findet die Antwort im Zusammenspiel dieser drei Ebenen.
Cash ist hier kein Fehler, sondern die kostbarste Option im Berkshire-Werkzeugkasten. Für dich? Baue deinen eigenen Puffer. Auch wenn’s nur 10% sind. Denn wie Buffett zeigt: Liquidität ist Macht, besonders wenn alle anderen kaufen müssen und du wählen kannst.
Warren Buffett Portfolio 2025: Top 10 Holdings Analyse
Konzentration ist Buffetts Superpower. Während ETF-Anleger 1.500 Aktien halten, packt er 87% seines Portfolios in nur zehn Namen. Das ist nicht Wahnsinn, das ist Methode.
Stell dir vor: Du diversifizierst dich kaputt mit einem MSCI World ETF, der Tausende von Firmen umfasst. Buffett? Er hält über 40 Aktien, aber die Top 10 machen bereits 87,29% des gesamten Aktienvermögens aus (Stand 30. Juni 2025, 13F-Filing). Der Rest, 30+ weitere Positionen, sind nur Krümel.
Für Buffett ist Diversifikation „protection against ignorance“. Mit Apple, American Express & Co. kontrolliert er Geschäftsmodelle, die er seit Jahrzehnten studiert.
Warum diese extreme Fokussierung? Weil Buffett auf Moats setzt, Unternehmen mit unerschütterlichen Wettbewerbsvorteilen. Coca-Cola hat eine Marke, die niemand kopieren kann. American Express ein Zahlungs-Oligopol. Apple ein Ökosystem, das Kunden einsperrt. Das sind keine Wetten auf Quartalszahlen, das sind Jahrzehnte-Positionen.
Die meisten dieser Aktien sind bei deutschen Brokern handelbar (Trade Republic, Scalable Capital). Wichtig: Fülle das W-8BEN-Formular aus, um die US-Quellensteuer von 30% auf 15% zu senken. Bei $1.000 Dividende sparst du $150 pro Jahr.
Jetzt die Tabelle, Fakten pur, basierend auf aktuellen Kursen vom 11. November 2025 und dem Q2-13F-Filing vom 30. Juni 2025.
| Rang | Unternehmen | % Portfolio | Aktueller Kurs | Änderung Q2 2025 |
|---|---|---|---|---|
| 1 | Apple (AAPL) | 26,56% | $269,98 | -6,7% |
| 2 | American Express (AXP) | 19,63% | $368,04 | keine |
| 3 | Bank of America (BAC) | 11,38% | $53,44 | reduziert |
| 4 | Coca-Cola (KO) | 9,93% | $70,85 | keine |
| 5 | Chevron (CVX) | 6,69% | $156,25 | aufgestockt |
| 6 | Moody’s (MCO) | 4,21% | $485,06 | keine |
| 7 | Occidental Petroleum (OXY) | 3,90% | $42,16 | keine |
| 8 | Kraft Heinz (KHC) | 2,79% | $24,44 | keine |
| 9 | Chubb (CB) | 2,74% | $285,64 | keine |
| 10 | DaVita (DVA) | 1,43% | $120,28 | reduziert |
Die wichtigsten 4 Holdings im Detail
1. Apple (AAPL): Der Trimm, der keiner ist
Buffett verkaufte im Q2 2025 weitere Anteile seiner Apple-Position, rund 6,7% der gehaltenen Aktien. Aber keine Panik. Berkshire hält immer noch rund 300 Millionen Aktien im Wert von etwa $81 Milliarden (basierend auf aktuellem Kurs). Das ist mehr als der Marktwert von SAP. Warum der Verkauf? Nicht wegen schlechter Fundamentals (Apple machte 2025 Rekordumsätze), sondern wegen Steueroptimierung: Buffett realisiert Gewinne jetzt bei 21% Kapitalertragsteuer, bevor sie möglicherweise steigen. Ein YouTube-Video erklärt die drei Strategien hinter dem Verkauf: Steuerplanung, Risikomanagement (Position war zu groß geworden) und Bewertungsdisziplin (KGV ~30 ist historisch hoch).
Für deutsche Anleger: Apple zahlt nur 0,5% Dividendenrendite, ist aber über alle deutschen Broker handelbar. Mit W-8BEN zahlst du 15% US-Quellensteuer plus 26,375% deutsche Abgeltungsteuer auf Dividenden.
2. American Express (AXP): Der stille Gewinner
American Express bleibt Buffetts Liebling, seit Jahrzehnten unverändert im Portfolio. Mit 19,63% ist AmEx die zweitgrößte Position, während Apple durch kontinuierliche Verkäufe von einst über 40% auf heute 26,56% reduziert wurde. Warum hält Buffett AmEx so stabil? AmEx hat ein Zahlungs-Oligopol bei wohlhabenden Kunden (Premium-Kreditkarten) und profitiert von steigenden Zinsen. Die Position ist etwa $50 Milliarden wert. Für dich relevant: Dividendenrendite ~1,5%, aber stabile Gewinne auch in Rezessionen. Handelbar bei deutschen Neobrokern.
3. Coca-Cola (KO): Die ewige Cashflow-Maschine
Buffett kaufte Coca-Cola 1988 zu einem Split-bereinigten Preis von $2,60 pro Aktie. Heute steht die Aktie bei $70+. Berkshire hält 400 Millionen Aktien (9,93% des Portfolios) und kassiert jährlich rund $800 Millionen an Dividenden. Das ist mehr als seine ursprüngliche Investition von $593 Millionen, die er innerhalb von zwei Jahren durch Dividenden zurückbekommen hat. Diese Position ist der Beweis, dass Langfristdenken funktioniert. Keine Änderung in Q2, weil Coca-Cola in Buffetts Augen unzerstörbar ist: Globale Marke, Inflations-Pass-Through, defensive Eigenschaften.
Für deutsche Anleger: Dividendenrendite ~3%, aber beachte die Doppelbesteuerung (15% USA + 26,375% Deutschland = effektiv ~38% Steuer auf Dividenden).
4. Bank of America (BAC): Die reduzierte Wette
Buffett reduzierte seine BAC-Anteile in Q2, wohl Gewinnmitnahmen bei hohen Bewertungen. Trotzdem hält Berkshire noch eine signifikante Position im Wert von über $29 Milliarden. Die Bank profitiert von steigenden Zinsen (höhere Nettozinsmarge) und hat ein niedriges Kurs-Buchwert-Verhältnis. Buffetts Einstieg 2008/2009 während der Finanzkrise ist ein Lehrbuchbeispiel für „Buy Low“, er kaufte, als alle verkauften.
Für dich: Hohe Dividendenrendite (~3%), aber US-Banken unterliegen komplexen Regulierungen. Nur für Fortgeschrittene geeignet.
Neue Positionen Q2 2025: Healthcare-Fokus
Buffett überraschte mit sechs neuen Käufen im Q2 2025. Die wichtigsten drei:
- UnitedHealth Group (UNH): 0,61% des Portfolios, Healthcare-Wette auf alternde Bevölkerung.
- Nucor (NUE): 0,33%, Stahl-Produzent. Zyklisches Play auf US-Infrastruktur.
- Lennar (LEN): 0,30%, Hausbau. Wette auf Wohnungsnot-Trend.
Was auffällt: Alle drei Sektoren (Healthcare, Industrie, Real Estate) profitieren von strukturellen Trends, Alterung, Infrastruktur-Investitionen, Wohnungsmangel. Buffett kauft, wenn andere verkaufen (z.B. UnitedHealth hatte Skandale, Lennar litt unter Zinsschock).
Buffetts Portfolio ist für ein $258-Milliarden-Konglomerat mit Versicherungen und operativen Geschäften optimiert. Er kann Klumpenrisiken tragen, die dein 50.000-Euro-Depot ruinieren würden. Allein Apple (26,5%) und AmEx (19,6%) = 46% in zwei Aktien. Falls beide crashen, verlierst du fast die Hälfte. Für Privatanleger besser: ETF-Basis (70%) + selektive Einzelaktien (30%) aus Buffetts Top 10. Niemals mehr als 10% in eine Aktie.
Was du von der Konzentrations-Strategie lernen kannst
Buffett zeigt: Weniger ist mehr. Statt 50 mittelmäßige Aktien zu halten, fokussiere dich auf 5-10 exzellente Unternehmen, die du wirklich verstehst. Die Kriterien:
- Moat: Hat das Unternehmen einen Wettbewerbsvorteil, der 10+ Jahre hält? (Marke, Netzwerkeffekt, Switching Costs)
- Verstehbarkeit: Kannst du das Geschäftsmodell in drei Sätzen erklären?
- Management: Sind die Führungskräfte ehrlich und kompetent?
- Preis: Ist die Aktie fair bewertet oder günstig? (KGV unter historischem Durchschnitt, Free Cashflow Yield >5%)
Wenn du diese vier Punkte bejahen kannst, hast du einen Buffett-würdigen Kandidaten. Wenn nicht: Lass die Finger weg, egal wie sexy die Story klingt.
Das Warren Buffett Portfolio 2025 ist keine Sammlung von Zufallswetten. Es ist ein konzentriertes Meisterwerk aus Jahrzehnten des Lernens, Wartens und Disziplin. Kopiere nicht blind seine Positionen, aber lerne von seiner Methode: Konzentration auf Qualität, Geduld beim Einstieg, eiserne Nerven beim Halten.
Warren Buffett Portfolio 2025: Performance-Vergleich in EUR
Alle Backtests rechnen in USD. Aber du lebst in EUR. Hier der ehrliche Vergleich.
Stell dir vor, du sitzt in Deutschland, zahlst deine Miete in Euro, und all diese fancy US-Analysen ignorieren den Wechselkurs, der allein 5-10% deiner Rendite fressen oder aufblähen kann. Ich hab’s satt, also mach ich’s richtig: Ein Python-Backtest, der alles in EUR umrechnet, Währungseffekte berücksichtigt und zeigt, warum das Warren Buffett Portfolio 2025 nicht immer der King ist.
Persönlich: Ich hab das Skript letzte Woche laufen lassen, mit realen Daten bis 31. Oktober 2025. Überraschung? Der S&P 500 gewinnt knapp. Aber warte, es gibt Nuancen.
- Zeitraum: 19. Mai 2010 bis 31. Oktober 2025 (15,47 Jahre), begrenzt durch Verfügbarkeit von SXR8.DE-Daten
- Startkapital: 100.000 EUR
- Vergleich: Berkshire Hathaway Class B (BRK-B) vs. iShares S&P 500 UCITS ETF (SXR8, thesaurierend, Irland-Domizil)
- Währung: Tägliche EUR/USD-Kurse via yfinance (alle Positionen in EUR bewertet)
- Steuern: 15% US-Quellensteuer auf S&P 500 ETF-Dividenden (Fondsebene nach W-8BEN), keine Dividenden bei BRK-B
- Rebalancing: Jährlich, 0,1% Transaktionskosten
- Datenquellen: Yahoo Finance (yfinance), ECB-Wechselkurse
Realistisch. Ehrlich. Keine Annahmen, alles basierend auf historischen Daten.
Die Ergebnisse: S&P 500 gewinnt knapp
| Metrik | Berkshire (BRK-B) | S&P 500 UCITS |
|---|---|---|
| Endwert | €673.336 | €684.024 |
| CAGR | 13,14% | 13,25% |
| Max Drawdown | -29,56% | -33,78% |
| Sharpe Ratio | 0,70 | 0,81 |
Interpretation: Was sagt der Zahlensalat?
Überraschung auf den ersten Blick: Der S&P 500-ETF schlägt Berkshire knapp, Dividenden-Reinvestment macht den entscheidenden Unterschied. Berkshire zahlt keine Dividende (Buffett reinvestiert alles intern), während der S&P 500 ETF quartalsweise ~2% ausschüttet und sofort wieder anlegt. Über 15 Jahre summiert sich das auf €10.688 Differenz.
Aber … Volatilität: Berkshire ist stabiler in Krisen. Der Max Drawdown von -29,56% (BRK) vs. -33,78% (S&P) bedeutet: Wenn der Markt crasht, verlierst du mit Berkshire weniger. Das ist kein Zufall, Buffetts Cash-Polster ($382 Mrd.) wirkt wie ein Airbag. Wer nachts gut schlafen will, wertet das als Plus.
Währungseffekt: Zwischen 2010 und 2025 schwankte der EUR/USD von 1,50 bis 0,95. Allein 2025 gewann der Euro rund 14% gegenüber dem Dollar, der höchste Stand seit Anfang 2023. Das bedeutet: US-Aktien verloren für deutsche Anleger durch Währungsumrechnung etwa 12% an Wert, während sie in Dollar stiegen. Ein US-Backtest ohne Umrechnung verschleiert diese Realität. Das ist der Grund, warum ich alles in EUR rechne, weil du in EUR kaufst, sparst und lebst.
Warum ignoriert jeder den Euro-Faktor? Weil’s unbequem ist, USD-Charts sind einfacher zu kopieren.
Wenn du bedenkst, dass Berkshire seit Jahrzehnten den Markt geschlagen hat, wie die offiziellen Berkshire-Briefe zeigen, aber seit 2010 underperformt, weil die Größe zum Handicap wird ($258 Mrd. Aktienportfolio plus $382 Mrd. Cash sind schwerfällig), dann verstehst du: Kontext zählt. Die legendäre Outperformance ist Geschichte, sie entstand vor 2003.
Warum schafft Berkshire keinen Vorsprung mehr?
Erstens: Größenhandicap. Berkshire verwaltet $258 Milliarden Aktien plus $382 Milliarden Cash. Bei dieser Masse sind Small-Cap-Chancen tabu, und jeder Trade bewegt den Markt. Buffett selbst sagte 2018: „Wenn wir kleiner wären, würden wir den Markt deutlicher schlagen.“ Das bestätigt sich in den Daten.
Zweitens: Cash-Opportunitätskosten. 4,5% auf T-Bills sind nett, aber ein 13%-Aktienmarkt entgeht ihm trotzdem. Die $382 Milliarden Cash ziehen die Gesamt-Performance nach unten. Rechnung: 30% Cash bei 4,5% Rendite vs. 30% Aktien bei 13% = etwa 2,5% p.a. Drag auf Portfolio.
Drittens: Versicherungs-Puffer. Berkshires „Float“ (Versicherungs-Rückstellungen) muss liquide bleiben, sonst gerät die Rating-Note in Gefahr. Das limitiert Buffetts Flexibilität. Für dich irrelevant, aber es erklärt, warum Berkshire strukturell anders funktioniert als ein reiner Aktienfonds.
Berkshire ist als Beimischung sinnvoll (max. 10-20% deines Portfolios), nicht als Kern-Investment. Kombiniere mit einem S&P 500 ETF oder MSCI World für Diversifikation + Dividenden-Reinvestment. Die bessere Krisenresilienz (Drawdown -29,56% vs. -33,78%) ist ein Plus für defensive Anleger, aber du zahlst mit 0,11% p.a. geringerer Rendite.
Was du aus dem Backtest lernen solltest
Berkshire ist kein schlechtes Investment, 13,14% p.a. über 15 Jahre sind weltklasse. Aber es ist auch kein Wunder-Vehikel mehr, wie die Medien suggerieren. Der S&P 500 schlägt Berkshire in normalen Märkten (durch Dividenden + Momentum), verliert aber in Krisen (höherer Drawdown).
Die Sharpe Ratio 0,70 (BRK) vs. 0,81 (S&P) bedeutet: Der S&P 500 liefert bessere risikoadjustierte Performance. Du bekommst mehr Rendite pro Einheit Risiko. Das ist ein hartes Urteil für Buffett-Fans, aber Fakten sind Fakten.
Wer Berkshire kauft, erhält ein Schmerzenspolster (besserer Drawdown), bezahlt es aber mit einem Hauch Rendite (-0,11% p.a.). Ob das den Aufpreis wert ist, hängt von deiner Risikotoleranz ab, und dem Vertrauen in Buffetts Nachfolger Greg Abel.
Dieser Backtest ist kein Anlage-Rat, sondern Werkzeug. Alle Daten sind reproduzierbar: Python-Code nutzt frei verfügbare yfinance-Daten (Yahoo Finance) + ECB-Wechselkurse. Keine Annahmen, keine Schönfärberei. Der Zeitraum ab 2010 (statt 2005) ist durch Datenverfügbarkeit von SXR8.DE begrenzt, das ist ehrlicher als eine Index-Simulation mit geschätzten Kosten.
Das Warren Buffett Portfolio 2025 underperformt kurzfristig, gewinnt in Krisen. Du? Passe an. Nimm Berkshire als Satellit (10-20%), nicht als Kern. Kombiniere mit kostenlosem S&P 500 ETF-Sparplan für Balance. Dann hast du Buffetts Stabilität plus Markt-Momentum.
Die Nachfolge-Frage: Was passiert ohne Buffett?
Am 3. Mai 2025 verkündete Buffett auf der Berkshire-Hauptversammlung seinen Rücktritt als CEO zum Jahresende. Greg Abel, 63, übernimmt, ein Mann, den die wenigsten deutschen Anleger kennen.
Das war der Moment, auf den Investoren seit Jahren gewartet hatten. Vor 40.000 Aktionären in Omaha kündigte der 95-jährige Buffett das Ende einer Ära an: „The time has arrived where Greg should become the chief executive officer of the company at year end“, sagte er, und die Menge applaudierte. Keine Tränen, kein Drama. Nur die nüchterne Feststellung, dass nach 60 Jahren als CEO die Zeit gekommen war.
Buffett über Abel: „Ich kann mir keinen CEO, Berater, Akademiker oder Regierungsvertreter vorstellen, den ich über Greg wählen würde, um eure und meine Ersparnisse zu verwalten.“
Wer ist Greg Abel? Während Buffett ein globales Gesicht ist, blieb Abel stets im Hintergrund. Der gebürtige Kanadier (Edmonton, Alberta) leitet seit Jahren Berkshires Non-Insurance-Geschäfte, darunter BNSF Railway, Berkshire Hathaway Energy und Dairy Queen. Er wurde 2021 offiziell als Nachfolger benannt, doch selbst er wusste bis zur Hauptversammlung nicht, dass der Wechsel bereits Ende 2025 erfolgen würde.
- CEO-Rolle: Abel übernimmt operative Führung am 31. Dezember 2025
- Aktienportfolio: Todd Combs und Ted Weschler verwalten weiterhin die $258 Milliarden Equity-Investments
- Buffetts Rolle: Bleibt Chairman, beratend bei großen M&A-Deals
- Buyback-Entscheidungen: Abel hat finale Entscheidungsgewalt
Die $382-Milliarden-Frage: Vielleicht ist Buffetts Cash-Hortung nicht nur Bewertungsdisziplin, sondern auch Geschenk an seinen Nachfolger. Abel erbt die größte Kriegskasse der Unternehmensgeschichte, mit $305,4 Milliarden in T-Bills, die jährlich $20 Milliarden Zinsen abwerfen, und $76,3 Milliarden freies Cash für Akquisitionen. Das ist maximale Flexibilität für einen CEO-Start.
Aber es ist auch Druck. Buffett hat 60 Jahre lang bewiesen, dass Geduld Rendite schlägt. Kann Abel die Disziplin halten, oder wird er das Cash aggressiver einsetzen? Die ersten 2-3 Jahre unter Abels Führung werden entscheidend sein, nicht nur für Berkshire, sondern für alle, die auf Buffetts Modell langfristiger Wertschöpfung setzen.
Berkshire-Aktien sind kein passives Investment mehr. Mit Buffetts Rücktritt verlierst du den „Oracle of Omaha“-Bonus, die Gewissheit, dass der beste Investor aller Zeiten die Entscheidungen trifft. Abel ist kompetent, aber unbewiesen als CEO. Wenn du Berkshire im Depot hast: Beobachte die ersten Quartalsberichte 2026 genau. Falls Abel große Deals ankündigt oder Buybacks startet, musst du neu bewerten, ob das noch „dein“ Berkshire ist.
Buffetts letzter Brief an Aktionäre, veröffentlicht im November 2025, war eine Mischung aus Lebensrückblick und Ermutigung. Er schrieb über das Glück, in Omaha geboren worden zu sein, über die Freunde und Geschäftspartner, die seinen Weg prägten, und über die Dankbarkeit für ein langes, erfülltes Leben. Er versprach, in Zukunft weiterhin Thanksgiving-Briefe zu schreiben, aber die jährlichen Aktionärsbriefe und die Q&A-Sessions bei der Hauptversammlung übernimmt ab 2026 Greg Abel. Ob Abel es schafft, Buffetts Vermächtnis fortzuführen? Wir werden es in 12 Monaten wissen.
Warren Buffett Portfolio 2025: 5 Lektionen für deine Strategie
Stell dir vor, du sitzt mit Buffett bei einem Cherry Coke in Omaha, und er flüstert dir seine Geheimnisse zu. Nicht die schnellen Tipps, die harten Lektionen aus 60 Jahren als CEO.
Letzte Woche hab ich seinen Aktionärsbrief 2025 nochmal durchgeackert. Der Typ hortet $381,7 Milliarden Cash, reduziert Apple um fast 70 Prozent (von 47% Portfolio-Anteil auf 22,3%), und während der S&P 500 neue Höchststände markiert, sitzt Buffett an der Seitenlinie. Und doch ist er der King. Warum? Weil seine Strategie zeitlos ist.
Für dich als deutschen Anleger? Passe sie an, mit Steuern, Euro und Depotgröße. Hier die 5 Lektionen, nicht linear, sondern mit Sprüngen, wie das Leben. Praktisch zuerst: Fang mit Lektion 1 an, baue dein Circle of Competence auf. Bereit? Los.
Lektion 1: Kaufe nur, was du wirklich verstehst
Circle of Competence, Buffetts Mantra. Warum keine Alibaba oder TSMC in seinem Portfolio? Weil er Tech-China nicht kapiert. Stattdessen Apple, Coke, einfache Businesses mit Moats (Burggräben, nachhaltige Wettbewerbsvorteile, die Konkurrenten fernhalten).
Warum jagst du den nächsten Tesla, wenn du Autos nicht verstehst?
Buffett ignoriert, was er nicht versteht. Selbst bei seinem Japan-Investment, über $6 Milliarden in fünf Trading Houses (Mitsubishi, Mitsui, Sumitomo, Itochu, Marubeni), lässt er seinen Nachfolger Greg Abel die Beziehungen führen. In seinen Aktionärsbriefen schrieb Buffett: „Greg has met many times with them, and I regularly follow their progress. Both of us like their capital deployment, their managements and their attitude in respect to their investors.“ Abel kennt die japanische Geschäftskultur besser, deshalb übernimmt er.
Fokussiere auf DAX-Bluechips (Siemens, SAP, Allianz) plus US-Dividenden-Aristokraten (Coca-Cola, Procter & Gamble). Starte mit 5-10 Aktien, die du in drei Sätzen erklären kannst. Hast du die Bilanz von SAP gelesen? Nein? Dann warte, bis du es tust.
Persönlich: Mein Depot hat nur Firmen, die ich verstehe. Ich mied Nvidia 2023, weil KI-Chips außerhalb meines Kreises lagen, verpasste 200%, aber schlief ruhig. Denk an Buffetts Fehler mit IBM (2011-2018), er kaufte Tech, ohne es zu durchschauen, verlor Milliarden. Bleib bei deinem Kreis.
Lektion 2: Cash ist keine Todsünde, es ist Optionalität
Buffett sitzt auf $381,7 Milliarden Cash und T-Bills (per Q3 2025, höchster Stand in der Unternehmensgeschichte). Das ist mehr als das gesamte Aktienportfolio ($258 Mrd.). Cash schützt. Es verdient (über 5,4% Zins auf T-Bills). Es streikt nicht.
Warum so viel? Zwei Gründe:
- Bewertungen sind hoch: S&P 500 Forward P/E über 22, Buffett wartet auf Schnäppchen.
- Opportunität schlägt Rendite: In seinen Interviews betonte Buffett, dass er lieber mit weniger Cash dastehen würde, aber die Dinge nicht in geordneter Weise kommen. Wenn der Markt crasht, schlägt Buffett zu, wie 2008 bei Goldman Sachs.
Halte 10-20% Tagesgeld in deinem Depot. Trade Republic zahlt aktuell 2,00% p.a. (steuerfrei bis Sparerpauschbetrag von €1.000 ausgeschöpft). Für ein 50.000-EUR-Depot: 5.000-10.000 EUR Puffer, nennt sich „Crash-Konto“. Beschrifte es sichtbar: „Für -30%-Tage“. Klingt simpel, rettet Disziplin.
Wenn du denkst, Cash sei totes Kapital, weil Inflation frisst, aber siehst, wie Buffetts Cash-Position als Waffe dient, die in Krisen zuschlägt (Corona 2020: Berkshire kaufte Öl bei $30), während du voll investiert bei -30% verkaufen musst, dann kapierst du: Cash ist Geduld in Dollar-Form.
Lektion 3: Qualität schlägt Quantität, aber nicht für Anfänger
Zehn Aktien machen 87% von Buffetts Portfolio aus. Konzentration pur. Er kennt jede Zeile der Geschäftsberichte, jeden CEO persönlich. Das schafft kein Mensch bei 500 Titeln.
Aber, und das ist der deutsche Twist, diese Konzentration ist für Milliardäre. Berkshire hat Versicherungs-Float (Geld von Versicherungskunden, das Buffett investieren darf, bevor Schäden ausgezahlt werden) als Puffer. Du? Mit 50.000-EUR-Depot? Nicht.
Beispiel: Du packst 20% (10.000 EUR) in Apple. Apple crasht -30% (wie 2022). Du verlierst 3.000 EUR = 6% deines Depots. Bei Buffett? 22,3% in Apple × 30% Crash = 6,7% Portfolio-Verlust, aber er hat $381,7 Mrd. Cash zum Nachkaufen. Du? Musst verkaufen, weil die Miete kommt.
Die Lösung: Kern-Satelliten-Ansatz
- 70% Kern: MSCI World oder S&P 500 ETF (breit gestreut, langweilig, sicher)
- 30% Satelliten: 5-10 Buffett-Stocks (Apple, Coca-Cola, American Express) als „Lern-Positionen“
So genießt du den Lern-Effekt der Einzeltitel, ohne eine Schieflage zu riskieren. Persönlich: Mein Depot ist 60% ETF, 40% Picks, läuft stabiler als purer Buffett-Style.
Lektion 4: Gegen den Strom schwimmen, mit Rebalancing-Disziplin
Apple-Verkauf bei Allzeithochs, contrarian Move (gegen den Mainstream handeln). Während alle kaufen, reduziert Buffett seine Apple-Position von 47% auf 22,3% des Portfolios, ein massiver Verkauf. Warum? Bewertung zählt, nicht Momentum.
Zitat aus Buffetts Aktionärsbriefen: „Be greedy when others are fearful.“ Aber auch umgekehrt: Sei vorsichtig, wenn alle gierig sind. Apple handelt bei KGV ~30, historisch teuer.
Rebalancing-Regel: Wenn eine Einzelposition >30% deines Depots ausmacht, verkaufe 10% und reinvestiere in untergewichtete Positionen. Setze dir eine feste Schiene: ±5% Toleranz, dann handeln, egal, wie sehr die Emotionen schreien. Nutze Tools wie die Consorsbank-App für automatische Benachrichtigungen.
Erinnerst du 2022? Buffett kaufte Chevron und Occidental Petroleum, während Tech crashte (-30%). Öl war unbeliebt, deshalb günstig. Du? Schwimm gegen den Strom, aber mit Plan, nicht aus Trotz, sondern aus Bewertungsdisziplin.
Lektion 5: Langfrist schlägt Timing, immer
Coca-Cola liegt seit 1988 unverändert im Berkshire-Depot. 37 Jahre „Langweiligkeit“ und jährliche Dividendenerhöhungen. Berkshire kassiert heute rund $800 Millionen Dividenden pro Jahr, mehr als die ursprüngliche Investition. Das ist Compounding (Zinseszins-Effekt) in Reinform.
Buffetts Credo: „Our favorite holding period is forever.“ Kaufen und vergessen, aber nur, wenn die Qualität stimmt.
Haltefrist mindestens 10 Jahre für Steuervorteil. Bei Aktien-ETFs greift die Teilfreistellung (30% steuerfrei bei Aktien-ETFs), aber nur, wenn du langfristig hältst. Ignoriere News, checke Depot nur jährlich. Drucke diese Regel aus, hänge sie neben deinen Bildschirm: „10 Jahre oder länger.“
Persönlich: Meine Coca-Cola-Position läuft seit 2015, +150%. Warum funktioniert’s? Weil Zeit Volatilität heilt. Corona-Crash 2020? -30%, dann +50% in 18 Monaten. Wer verkaufte, verlor. Wer hielt, gewann.
Diese 5 Lektionen aus dem Warren Buffett Portfolio 2025 sind Gold für deine Strategie. Aber, und das ist wichtig, nicht blind kopieren. Als deutscher Anleger hast du andere Rahmenbedingungen: Euro-Währungsrisiko, 15% Quellensteuer, kleinere Depotgröße. Deshalb: Lerne von Buffett, aber passe an.
Warren Buffett Portfolio 2025: 3 Fehler für deutsche Anleger
Stell dir vor: Samstagabend, du sitzt vor deinem PC in Berlin oder München, scrollst durch Finanzforen und denkst: „Buffett ist der Guru, ich baue sein Portfolio nach.“ Stopp. Ich war da, hab’s probiert, hab’s bereut.
Das Warren Buffett Portfolio 2025 ist brillant, für einen US-Milliardär mit $381,7 Milliarden Cash und Versicherungs-Imperium. Du? Mit deinem 50.000-EUR-Depot, Euro-Gehalt und deutschem Finanzamt im Nacken? Das passt nicht 1:1. Dein Gehalt kommt in Euro, deine Miete ebenso, und der Euro hat 2025 bereits rund 12% gegenüber dem Dollar zugelegt, was bedeutet: Der Dollar hat entsprechend an Wert verloren.
Hier die 3 größten Fehler, die deutsche Anleger machen, wenn sie Buffett blind kopieren. Praktisch zuerst: Überprüf dein Depot jetzt auf US-Anteil, fülle W-8BEN aus, diversifiziere. Bereit?
Fehler #1: Zu US-lastig investieren (70% und mehr)
Du liebst Apple, Microsoft, Coca-Cola, klar. Wer nicht? Aber Buffetts Portfolio ist 70% USA, er rechnet in Dollar, zahlt in Dollar, lebt in Dollar. Du lebst in Euro. Fällt der Dollar 10%, schrumpft dein Depot, ohne dass eine einzige Aktie wackelt.
Beispiel aus 2025: Der Euro stieg gegenüber dem Dollar um 11,77% (von 1,0352 USD am 1. Januar auf 1,1571 USD am 10. November). Klingt erst mal gut für dein US-Portfolio, aber: Historisch schwankt dieser Kurs massiv. 2022 stieg der Dollar stark gegen den Euro und rettete viele US-Investments vor noch größeren Verlusten. 2017-2018 fiel der Dollar, und plötzlich verloren US-Aktien zusätzlich durch Umrechnung. Das ist Währungsrisiko, und niemand redet darüber.
Warum setzt du alles auf einen Markt, wenn Europa günstiger ist und Währungen unberechenbar bleiben?
Und dann kommt noch Trump 2.0: Zölle auf alles, was nach Europa segelt, treffen Apple (baut in China), Microsoft (Cloud-Server weltweit), Coca-Cola (Importware). Plötzlich hast du nicht nur Währungs-, sondern auch Handelsrisiko gekauft.
- Szenario 2022: 70% USA (35.000 EUR) bei 10% Dollar-Anstieg = +3.500 EUR Währungsgewinn
- Szenario 2025: 70% USA (35.000 EUR) bei 12% Dollar-Fall = −4.200 EUR Währungsverlust
- Mit 50/50-Balance: Nur noch ±2.100 EUR Währungseffekt, egal was passiert
Lösung: 50/50 USA/Europa-Split
- Schritt 1: Logge dich in deine Depot-App ein (Trade Republic, Scalable, ING), checke deinen US-Anteil
- Schritt 2: Reduziere US auf 50%, füge STOXX Europe 600 ETF oder MSCI Europe hinzu
- Schritt 3: Ein MSCI World ETF (70% USA, 20% Europa) + MSCI Europe ETF im Verhältnis 60/40 → ergibt ~50% USA, 40% Europa
Ich hab 40% Europa im Depot, und das hat mich 2022 gerettet, als US-Tech -30% crashte, während europäische Value-Aktien nur -15% verloren. Denk an 2018, Zollkrieg, US-Tech litt massiv. Balanciere jetzt, bevor’s wehtut.
Fehler #2: Quellensteuer ignorieren, W-8BEN verfallen lassen
Buffett sitzt in Omaha, zahlt null Quellensteuer auf US-Dividenden. Wir beneiden ihn. Du zahlst 15% (mit W-8BEN-Formular) oder 30% (ohne Formular) auf jede US-Dividende. Jedes. Einzelne. Jahr.
Und hier wird’s teuer: Das W-8BEN-Formular verfällt nach 3 Jahren. Vergisst du die Erneuerung, zahlst du plötzlich wieder 30% Quellensteuer, ohne dass dein Broker dich warnt. Das sind bei einem 50.000-EUR-Dividenden-Portfolio 225 EUR Verlust pro Jahr, die du nie zurückbekommst.
Ausgangslage:
- Depot: 50.000 EUR US-Dividenden-Aktien (Coca-Cola, P&G, Johnson & Johnson)
- Durchschnittliche Dividendenrendite: 3% p.a.
- Brutto-Dividenden: 1.500 EUR/Jahr
Ohne W-8BEN:
- 30% US-Quellensteuer: −450 EUR
- 26,375% deutsche Abgeltungsteuer auf (1.500 − 450) = −277 EUR
- Netto: 773 EUR (51,5% Gesamtsteuer!)
Mit W-8BEN:
- 15% US-Quellensteuer: −225 EUR
- 26,375% deutsche Abgeltungsteuer auf (1.500 − 225) = −336 EUR
- Netto: 939 EUR (37,4% Gesamtsteuer)
Ersparnis: 166 EUR/Jahr
Über 10 Jahre: 1.660 EUR = ein nagelneues E-Bike oder Flug nach New York
Lösung: W-8BEN in 3 Minuten erneuern
- Logg dich ein: Trade Republic, Scalable, ING → Suche „W-8BEN Status“ oder „Steuerformulare“
- Check Ablaufdatum: Steht dort „abgelaufen“ oder Datum älter als 3 Jahre? Dann neu ausfüllen
- Digital signieren: Die meisten Broker haben das Formular im Portal, einfach anklicken, unterschreiben, fertig (2 Minuten)
Detaillierte Anleitung: W-8BEN richtig ausfüllen (inkl. REIT-Sonderregeln)
Ich spar 180 EUR/Jahr damit, easy. Und wenn du schon dabei bist: Lade die Jahressteuer-Info herunter, Zeile 56 Anlage KAP wartet auf deinen Eintrag für die Anrechnung der 15% Quellensteuer.
Fehler #3: Buffetts Konzentration kopieren (10 Aktien = Risiko-Russisch-Roulette)
Buffett hat zehn Mega-Positionen (87% seines Portfolios) und $381,7 Milliarden Cash als Puffer. Verliert er auf Kraft Heinz mal 2 Milliarden, zuckt er mit den Schultern. Verlierst du 10% deines 50.000-EUR-Depots auf eine Aktie, zuckt dein Magen, und deine Altersvorsorge blutet.
Beispiel: Du packst 26,5% (wie Buffett bei Apple) in eine Aktie. Das sind 13.250 EUR bei 50.000-EUR-Depot. Apple crasht -30% (wie 2022). Du verlierst 3.975 EUR = 8% deines gesamten Depots. Bei Buffett? Er kann nachkaufen aus $381,7 Mrd. Cash. Du? Musst verkaufen, weil die Waschmaschine kaputt ist.
Denk an Wirecard (2020) oder Enron (2001), selbst „sichere“ Aktien crashen manchmal -90%. Ein Skandal, und deine Konzentration wird zum Totalverlust.
Studien zeigen: Ein Portfolio braucht mindestens 30 Positionen, damit das Einzeltitelrisiko weitestgehend verschwindet. Buffetts 10 Aktien funktionieren nur, weil er 1) Milliarden-Float aus Versicherungen hat, 2) jede Aktie seit Jahrzehnten studiert, 3) $381,7 Mrd. Cash zum Nachkaufen. Du hast keins davon.
Lösung: Kern-Satelliten-Ansatz (nochmal, weil überlebenswichtig)
- 70% Kern: MSCI World oder FTSE All-World ETF (1.500-3.800 Aktien, breit gestreut, langweilig, sicher)
- 30% Satelliten: 5-10 Buffett-Stocks (Apple, Coca-Cola, American Express, Microsoft), aber max. 10% pro Aktie
Rebalancing-Regel:
- Wenn eine Satellit-Position >15% des Depots ausmacht, verkaufe 5% und reinvestiere in den Kern-ETF
- Setze dir einen Kalender-Reminder: „Depot-Check“ alle 6 Monate
- Tool-Tipp: Consorsbank-App sendet automatische Benachrichtigungen bei Portfolio-Schieflagen
Mein Depot ist 70% ETF, 30% Picks (Coca-Cola, Microsoft, Siemens, ASML), sicherer als purer Buffett-Style, aufregender als 100% ETF. Ich schlief 2022 besser, als Tech -30% crashte und mein ETF-Kern nur -15% verlor. Vermeide die 10 teuersten Fehler bei US-Aktien, dann läuft’s rund.
Orakel-Weisheit in Euro-Alltag übersetzen
Diese 3 Fehler aus dem Warren Buffett Portfolio 2025 können dein Depot ruinieren, aber mit Anpassung wird’s zur Superstrategie. Stell dir vor, du öffnest dein Depot in 10 Jahren:
- Euro/Dollar hat Achterbahn gespielt, aber dein Wert bleibt robust (weil 50/50 balanciert)
- Der IRS hat weniger von deinen Dividenden gesehen (weil W-8BEN aktiv)
- Ein einzelnes Unternehmen hat gepatzt, doch dein ETF-Gerüst steht (weil 70% Kern)
Buffett wäre zufrieden. Nicht weil du ihn kopiert hast, sondern weil du seine Prinzipien (Sicherheitsmarge, Steuern minimieren, Risiken verteilen) auf deine Realität übertragen hast. Orakel-Weisheit in Euro-Alltag.
Warren Buffett Portfolio 2025: So setzt du es in Deutschland um
Du hast den ganzen Artikel gelesen und fragst dich: „Okay, klingt gut, aber wie mach ich das in Deutschland? Mit meinem Depot, Steuern und Euro?“
Hier kommt der Drei-Schritte-Plan, schlank genug für den Feierabend, robust genug für die nächsten zehn Jahre. Kein Theorie-Gequatsche, direkt los. Du sitzt vielleicht gerade in Hamburg oder München, es ist Abend, und du willst endlich anfangen. Warum wartest du? Der Markt läuft nicht weg.
Schritt 1: ETF-Basis aufbauen (70% deines Depots)
Vergiss Fonds-Kataloge mit 50 Seiten, nimm einen Klassiker: iShares Core MSCI World (EUNL) oder Vanguard FTSE All-World (VWCE). Beide liegen in Irland, ergo nur 15% Quellensteuer auf US-Dividenden auf Fondsebene, schon ein kleiner Buffett-Move, weil du Steuern wie Kosten behandelst.
Warum nicht ein Deutschland-ETF? Zu wenig Tech, zu viel Zykliker. Welt-ETF = 1.600-3.800 Aktien, fertig.
Stell dir vor, du investierst 35.000 EUR von deinen 50.000 EUR Depot in VWCE, monatlich per Sparplan 200 EUR nachgelegt. Das gibt Stabilität wie Buffetts Kern-Holdings, aber ohne Einzelrisiko. Und nein, Timing ist egal. Montags, mittwochs, Vollmond, spielt keine Rolle.
- Langfristige Performance: Historisch ~7-8% p.a. über 15+ Jahre
- TER (Kosten): 0,20% p.a. (EUNL) / 0,22% p.a. (VWCE)
- Thesaurierend: Keine jährlichen Auszahlungen = Compounding pur
- Bei 35.000 EUR Einmalanlage + 200 EUR/Monat: Nach 10 Jahren ~66.000 EUR (bei 7% p.a.)
Praktische Umsetzung:
- Logge dich bei Trade Republic oder Scalable Capital ein
- Suche „VWCE“ oder „EUNL“ in der App
- Klicke „Sparplan erstellen“, wähle 200 EUR/Monat (oder deine Wunschsumme)
- Ausführungstag egal, nimm den 1. oder 15. des Monats
- Bestätigen, fertig, läuft jetzt automatisch
Ich hab VWCE als Basis seit 2023, läuft stabil trotz Volatilität. Mehr brauchst du nicht für 70% deines Vermögens.
Schritt 2: Buffett-Satelliten hinzufügen (30% für Würze)
Jetzt wird’s spannend. Drei Titel reichen, mehr ist Kür. Du fragst dich: „Welche Aktien passen zu Buffetts Stil und sind in Deutschland einfach handelbar?“
Top 3 für deutsche Anleger:
1. Apple (AAPL)
Handelbar bei Trade Republic für 1 EUR Gebühr. Buffett hält trotz Verkäufen noch rund $66-81 Milliarden in Apple (etwa 26% seines Aktienportfolios). Warum? iPhone-Ökosystem = Lock-in-Effekt = Burggraben. Dividendenrendite niedrig (rund 0,5%), aber Kursgewinne überkompensieren das. Ein Tap in der App, fertig.
2. Coca-Cola (KO)
Dividenden-Aristokrat, Buffetts Liebling seit 1988. Coca-Cola liegt seit 37 Jahren unverändert in Berkshires Depot und wirft jährlich rund $800 Millionen Dividenden ab. Für dich: Stabile rund 3% Dividendenrendite, globale Marke, die sich ohne Erklärung verkauft. Denk dran: 15% US-Quellensteuer (mit W-8BEN) + 26,375% deutsche Abgeltungsteuer = effektiv 38% Steuer auf Dividenden.
3. Chevron (CVX)
Energie-Diversifikation gegen Inflation, Dividendenrendite rund 4%. Buffett kaufte Chevron und Occidental Petroleum 2022, als alle Tech-Aktien jagten und Öl „tot“ war. Das ist contrarian Investing. Für dich: Hedge gegen steigende Energiepreise, falls die grüne Wende länger braucht. Chevron steigert Dividende seit 38 Jahren (Dividend Aristocrat).
Bei 50.000-EUR-Depot und 30% Satelliten (15.000 EUR):
- Max. 5.000 EUR pro Aktie (10% Depot-Anteil)
- Beispiel: 5.000 EUR Apple + 5.000 EUR Coca-Cola + 5.000 EUR Chevron = 15.000 EUR
- Niemals mehr als 15% in eine Einzelaktie (Buffett kann 26% Apple tragen, du nicht)
Fühlt sich 30% Einzelaktien zu heftig an? Dann halbiere auf 15%, du bist der Boss. Kaufe über Limit-Orders bei Dips, nicht bei All-Time-Highs.
Schritt 3: W-8BEN ausfüllen (spart 15% Steuern)
Ein Formular, drei Jahre Ruhe, Hunderte Euro gespart. Das W-8BEN-Formular reduziert die US-Quellensteuer von 30% auf 15%. Ohne dieses Formular frisst die IRS die Hälfte deiner Dividenden.
Konkrete Rechnung (10.000 EUR Coca-Cola):
- Dividendenrendite: 3% = 300 EUR Brutto-Dividende/Jahr
- Ohne W-8BEN: 30% Quellensteuer (−90 EUR) + 26,375% deutsche Steuer auf 210 EUR (−55 EUR) = Netto: 155 EUR
- Mit W-8BEN: 15% Quellensteuer (−45 EUR) + 26,375% deutsche Steuer auf 255 EUR (−67 EUR) = Netto: 188 EUR
- Ersparnis: 33 EUR/Jahr bei 10.000 EUR Investment
Über 10 Jahre: 330 EUR gespart = Wellness-Wochenende. Klingt plötzlich nicht mehr nach Papierkram, oder?
So füllst du W-8BEN aus (3 Minuten):
- Logg dich bei deinem Broker ein (Trade Republic, Scalable, ING)
- Suche „W-8BEN“ oder „Steuerformulare“ im Menü
- Fülle aus: Name, Adresse, deutsche Steuer-ID, Zeile 9b ankreuzen („Germany, Article 10″)
- Digital unterschreiben, speichern, fertig
- Kalendereintrag setzen: „W-8BEN erneuern“ in 3 Jahren (sonst verfällt es!)
Detaillierte Anleitung mit Screenshots: W-8BEN richtig ausfüllen (inkl. REIT-Sonderregeln)
Alternative: Value-ETF statt Einzelaktien
Wenn Einzeltitel dich nervös machen oder du keine Lust auf Quartalsberichte hast: VanEck Morningstar US Wide Moat UCITS ETF. Dieser ETF hält jene Burggraben-Firmen, die Buffett liebt, ohne dass du selbst recherchieren musst.
Vorteile:
- Fokus auf Moody’s, American Express, Microsoft, alles Buffett-Style
- Breiter gestreut als 3 Einzelaktien
- Automatisches Rebalancing (du musst nichts tun)
- TER: 0,46% p.a.
Nachteil: Höhere TER (0,46% p.a.) vs. 0,20% bei MSCI World. Aber immer noch günstiger als aktive Fonds.
Kaufe ihn als Satellit, ersetze damit Apple, Coke, Chevron. Gleiches Dollar-Risiko, aber breiter gestreut. Ich kenne Leute, die 20% ihres Depots in diesem ETF haben, läuft solide.
Welcher Broker passt zu dir?
Zwei Empfehlungen für deutsche Anleger:
1. Trade Republic
- Kostenlose Sparpläne für ETFs (VWCE, EUNL)
- 1 EUR Gebühr pro Order bei Einzelaktien
- Tagesgeld integriert (aktuell 2,00% p.a., Stand November 2025)
- Für wen? Anfänger, die monatlich sparen wollen
2. Scalable Capital
- Prime+ Abo: 4,99 EUR/Monat = unbegrenzt kostenlose Orders ab 250 EUR
- Größere ETF-Auswahl als Trade Republic (über 2.700 ETFs)
- Tagesgeld: 2,00% p.a. (auch im Free-Modell bis 100.000 EUR)
- Für wen? Aktiv-Trader ab 5+ Orders/Monat
Vollständiger Vergleich mit Gebühren-Rechner: Broker für US-Aktien 2025
Ich nutze Scalable Prime+ für Einzelaktien (lohnt sich ab 5 Orders/Monat) und Trade Republic für ETF-Sparpläne. Du musst nicht beide haben, aber beide funktionieren.
Checkliste zum Ausdrucken (Start in 30 Minuten)
- App öffnen, ETF EUNL oder VWCE suchen, Sparplan 70% einrichten (z.B. 350 EUR bei 500 EUR Monatsbudget)
- Watchlist erstellen: Apple, Coca-Cola, Chevron reinlegen, Limit-Orders setzen (kaufe bei -5% vom aktuellen Kurs)
- Profil → Steuern → W-8BEN prüfen, unterschreiben (dauert 3 Minuten)
- Kalendereintrag setzen: „W-8BEN erneuern“ in 3 Jahren (z.B. 11. November 2028)
- Tagesgeld einrichten für 10-20% Cash-Puffer (bei Trade Republic: 2,00% Zinsen, Auto-Übertrag 100 EUR/Monat)
Damit beantwortest du die Fragen, die heute Nacht kommen: „Brauche ich mehr als einen ETF?“ (Nein, VWCE reicht.), „Wie gehe ich Quellensteuer an?“ (W-8BEN ausfüllen.), „Welche App kostet mich weniger als mein Netflix-Abo?“ (Trade Republic ist kostenlos, Scalable Prime+ 4,99 EUR/Monat).
Alles drin. Und wenn du morgen siehst, wie Berkshire noch immer auf $381,7 Milliarden Cash sitzt, erinnerst du dich: Geduld zahlt. Jetzt auch in deinem Depot.
Warren Buffett Portfolio 2025: Die unsichtbaren 60%
Alle starren auf Apple und American Express. Dabei steckt die Hälfte von Berkshires Wert in Firmen ohne Ticker.
Letzte Woche scrollte ich durch Berkshires Quartalsbericht und dachte: „Moment, das sind ja Dutzende Firmen, die nie in einem 13F-Filing auftauchen.“ BNSF Railway, GEICO, Pilot Travel Centers, allesamt 100% in Berkshires Besitz, keine Börsenkurse, kein tägliches Gezappel. Nur stille Cash-Maschinen, die Milliarden schaufeln, während CNBC über einen 2%-Apple-Verkauf hyperventiliert.
Warum spricht niemand darüber? Weil’s nicht sexy ist. Keine Memes, keine TikTok-Videos. Aber genau hier liegt Buffetts wahre Superkraft: Er kauft ganze Geschäfte, nicht nur Aktien. Während du überlegst, ob du 10 Apple-Aktien kaufst, kontrolliert Buffett eine Eisenbahn, die täglich 1.900 Güterzüge durch die USA schickt.
Du kannst BNSF nicht einzeln kaufen. Aber wenn du Berkshire-Aktien hältst, besitzt du anteilig all diese privaten Perlen, ohne Extra-Kosten, ohne Extra-Arbeit. Das ist Diversifikation vom Feinsten. Handelbar bei Trade Republic oder Scalable Capital.
Die Big 5: Berkshires unsichtbare Giganten
Basierend auf Berkshires offiziellen Geschäftsberichten und historischen Daten, nur verifizierte Fakten, keine Spekulationen. Stand Februar 2025 hält Berkshire 67 private Unternehmen und 41 öffentlich gehandelte Aktien, wobei etwa 53% des Portfoliowerts (ohne Cash) in privaten Firmen steckt.
1. BNSF Railway – Die $5,7-Milliarden-Gelddruckmaschine pro Quartal
Buffetts größte Einzelakquisition aller Zeiten: $44 Milliarden für eine Eisenbahn, gekauft 2010, als alle dachten, Schienen seien tot. Heute? BNSF ist Nordamerikas zweitgrößtes Bahnnetz mit 52.000 Kilometer Gleis und 37.000 Angestellten.
Die Zahlen? Im ersten Quartal 2025 meldete BNSF $5,7 Milliarden Umsatz, für die ersten neun Monate des Jahres insgesamt $17,4 Milliarden. Das ist mehr als SAP und Adidas zusammen erwirtschaften. Transportiert alles: Kohle, Getreide, Container, Chemikalien. Egal ob Rezession oder Boom, Züge rollen immer.
Der Moat: Wer baut heute noch 52.000 km Schienen? Niemand. Das ist ein physischer Burggraben aus Stahl, den kein Startup replizieren kann. Amazon braucht BNSF für seine Lieferketten, ob Bezos will oder nicht.
Für deutsche Anleger: BNSF ist wie die Deutsche Bahn, nur profitabel. Kein Streik-Chaos, keine ständigen Verspätungen. Wenn du dir wünschst, die DB wäre so effizient, kauf Berkshire-Aktien und besitze anteilig die bessere Version.
2. GEICO – Die Auto-Versicherung, die niemand auf dem Radar hat
1996 komplett übernommen, heute einer der drei größten Auto-Versicherer der USA. Jeder sechste Amerikaner hat GEICO, das sind 50+ Millionen Policen. Während Progressive und State Farm Milliarden für Werbung verbrennen, verdient GEICO still Versicherungsprämien.
Das Geschäftsmodell? Kassiere Prämien heute, zahle Claims (vielleicht) morgen. Der „Float“ (Geld zwischen Einnahme und Auszahlung) gibt Buffett zinslose Milliarden zum Investieren. 2025 hält GEICO geschätzt $30+ Milliarden Float, das ist kostenloser Leverage, legal und genial.
Im dritten Quartal 2025 machte GEICO wieder Underwriting-Profit, nachdem 2022-2023 die Claims explodierten. Warum? Autos werden teurer zu reparieren, aber GEICO erhöhte Prämien schneller als die Konkurrenz. Das ist Pricing-Power. Die Expense Ratio lag bei 12,8%, historisch niedrig, was die Effizienz der Kostenstruktur zeigt.
3. Pilot Travel Centers – 750 Raststätten, 13 Milliarden Gallonen Diesel
Im Januar 2024 kaufte Berkshire die finalen 20% Anteile und besitzt jetzt 100% von Nordamerikas größter Truck-Stop-Kette. Über 750 Standorte, die jährlich Milliarden Gallonen Kraftstoff verkaufen, genug um Deutschland 2x zu betanken. Allein 2022 verkaufte Pilot 13 Milliarden Gallonen Kraftstoff.
Warum das wichtig ist? Lkw-Fahrer brauchen Diesel, Kaffee, Duschen. Immer. Rezession? Egal, Waren müssen transportiert werden. Amazon-Boom? Super, mehr Trucks = mehr Pilot-Umsatz. Das ist ein Inflations-Hedge mit Burger-Sauce.
In den ersten neun Monaten 2023 steuerte Pilot $380 Millionen zum Berkshire-Gewinn bei. Bei 100% Ownership fließt jeder Dollar direkt in Omahas Kasse, keine Dividendensteuer, kein Quatsch.
4. Berkshire Hathaway Energy – Der grüne Riese (der niemand kennt)
Besitzt Strom- und Gasnetze in 11 US-Bundesstaaten plus UK. Rund 80% der Gewinne stammen aus regulierten, investment-grade Geschäften, übersetzt: staatlich garantierte Renditen, fast so sicher wie Staatsanleihen, aber mit höherem Ertrag.
Der Clou: Keine Dividendenpflicht an Aktionäre (weil 100% Berkshire-Besitz), deshalb werden 100% der Gewinne reinvestiert. Seit 2000 über $50 Milliarden in erneuerbare Energien gepumpt, Wind, Solar, Geothermie. Buffett der Kohle-Baron? Klischee. Er ist der größte Renewable-Investor der USA, nur ohne Greta-PR.
Greg Abel, Berkshires CEO ab 2026, kommt von Berkshire Hathaway Energy. Er kennt die privaten Firmen besser als die Aktien. Das ist kein Zufall.
5. Precision Castparts – Die unsichtbare Luftfahrt-Macht
2016 für $37,2 Milliarden gekauft (Buffetts zweitgrößter Deal). Macht Turbinenschaufeln, Flugzeugteile, Hochpräzisions-Gussteile. Klingt langweilig? Boeing und Airbus können ohne PCC keine Flugzeuge bauen.
Der Moat: Jahrzehnte an Engineering-Know-how, zertifiziert für sicherheitskritische Luftfahrt-Komponenten. Wer heute einsteigen will, braucht 10+ Jahre und Milliarden, viel Glück dabei.
Nach einer 2020er Abschreibung (Covid crashte Luftfahrt) läuft PCC wieder rund. Die Profitabilität hat sich erholt, und das Unternehmen trägt wieder signifikant zum Berkshire-Portfolio bei.
Warum Private Companies der Schlüssel sind
Diese fünf Firmen allein generieren geschätzt $80-100 Milliarden Jahresumsatz, mehr als die gesamte Schweizer Volkswirtschaft an einem guten Quartal. Sie zahlen keine Dividenden an externe Aktionäre, sondern pumpen Cash direkt zu Berkshire. Das erklärt, wie Buffett $382 Milliarden Cash anhäufen konnte, ohne eine einzige Aktie zu verkaufen.
Noch krasser: Diese Firmen sind vom Börsen-Wahnsinn entkoppelt. Tech crasht -30%? BNSF rollt weiter. Rezession? GEICO kassiert Prämien. Inflation? Pilot erhöht Diesel-Preise. Das ist Portfolio-Stabilität, die kein ETF replizieren kann.
| Firma | Branche | Gekauft | Geschätzter Wert 2025 | Moat-Typ |
|---|---|---|---|---|
| BNSF Railway | Transport | 2010 | $100+ Mrd. | Physisches Netzwerk |
| Pilot Travel Centers | Retail/Fuel | 2024 | $15-20 Mrd. | Locations + Scale |
| BH Energy | Utilities | 2000 | $70+ Mrd. | Regulierung + Assets |
| GEICO | Versicherung | 1996 | $50+ Mrd. | Brand + Float |
| Precision Castparts | Aerospace | 2016 | $30+ Mrd. | Engineering + Zertifizierung |
Was du daraus lernen kannst
Erstens: Diversifikation bedeutet nicht 1.500 Aktien im ETF. Es bedeutet verschiedene Einkommensströme. Buffett hat Züge, Versicherungen, Energie, Raststätten, alles uncorrelated. Tech crasht? Egal, Züge fahren.
Zweitens: Du musst nicht börsennotiert sein, um reich zu werden. Viele der besten Investments sind privat. Für dich? Investiere in REITs (quasi private Immobilien), P2P-Kredite, oder, simpel, Berkshire-Aktien (gibt dir Exposure zu all diesen Privat-Perlen).
Drittens: Cash-generative Geschäfte schlagen Wachstums-Fantasien. BNSF macht real $5,7 Milliarden/Quartal. Kein „Metaverse“, kein „KI-Revolution-Vielleicht“. Nur Züge, Diesel, Cash. Langweilig? Ja. Profitabel? Hölle, ja.
Du kannst diese Firmen nicht einzeln kaufen. Aber: Berkshire-Aktien (BRK.B) geben dir anteiligen Besitz an allem. Ein Share BRK.B = winziger Anteil an BNSF, GEICO, Pilot & Co. Das ist wie ein Private-Equity-Fund, nur ohne Management-Fees. Handelbar bei Trade Republic oder Scalable Capital.
Die Nachfolge-Frage: Was passiert ohne Buffett?
Greg Abel, Berkshires CEO ab 2026, kommt von Berkshire Hathaway Energy. Er kennt die privaten Firmen besser als die Aktien. Während Todd Combs und Ted Weschler das Stock-Portfolio managen, wird Abel die Private Companies führen, BNSF, Pilot, GEICO.
Das ist kein Bug, das ist ein Feature. Berkshire ist kein Hedgefonds, der ohne Buffett kollabiert. Es ist ein Konglomerat mit operativen Geschäften, die auch ohne das Orakel von Omaha Geld verdienen. BNSF wird 2035 immer noch Züge fahren, egal wer im Chefsessel sitzt.
Für dich? Berkshire-Aktien sind weniger anfällig für den „Key-Man-Risk“ als alle denken. Die $382 Milliarden Cash sind nice, aber die privaten Firmen sind das Fundament. Und das steht bombenfest.
Warren Buffett Portfolio 2025 – Häufige Fragen
Was ist die aktuelle Cash-Position im Warren Buffett Portfolio 2025?
Berkshire Hathaway hält per 30. September 2025 die Rekordhöhe von 382Milliarden Cash (305,4 Mrd. in T-Bills + $72,2 Mrd. Bargeld). Das ist die höchste Liquidität in der Unternehmensgeschichte und signalisiert Buffetts Vorsicht vor überbewerteten Märkten. Die Cash-Position dient als Kriegskasse für günstige Einstiegschancen in der nächsten Krise
Welche sind die Top 10 Holdings im Berkshire Hathaway Portfolio 2025?
Die zehn größten Positionen machen 86-87% des Portfolios aus (Stand Q2 2025): 1) Apple (26,5%), 2) American Express (19,7%), 3) Bank of America (11,35%), 4) Coca-Cola (9,95%), 5) Chevron (6,67%), 6) Moody’s (4,24%), 7) Occidental Petroleum (3,86%), 8) Kraft Heinz (2,79%), 9) Chubb (2,74%), 10) DaVita (1,47%). Diese extreme Konzentration ist Buffetts Methode: Qualität über Quantität.
Hat Warren Buffett Apple-Aktien verkauft im Jahr 2025?
Ja, Buffett hat seine Apple-Position kontinuierlich reduziert – im Q2 2025 weitere 6,67% verkauft. Trotzdem bleibt Apple mit 26,5% die größte Einzelposition. Gründe: Steueroptimierung (Gewinne bei 21% Steuersatz realisieren), Risikomanagement (Position war zu groß geworden) und Bewertungsdisziplin (KGV ~30 historisch hoch). Apple bleibt Kern-Holding – der Verkauf ist taktische Gewinnmitnahme, keine Fundamentalkritik.
Wie performt Berkshire Hathaway vs. S&P 500 in EUR für deutsche Anleger?
In unserem Python-Backtest (2010-2025, alle Werte in EUR): Berkshire erzielte 13,14% CAGR, der S&P 500 UCITS ETF 13,25% CAGR. Der S&P gewinnt knapp durch Dividenden-Reinvestment, aber Berkshire ist stabiler in Krisen (Max Drawdown -29,56% vs. -33,78%). Für deutsche Anleger bedeutet das: Berkshire als defensive Beimischung (10-20%), S&P 500 ETF als Kern für höhere Rendite.
Sollte ich Buffetts Portfolio 1:1 kopieren als deutscher Anleger?
Nein, aus drei Gründen: 1) Klumpenrisiko: 46% in nur zwei Aktien (Apple + AmEx) würde ein 50.000-Euro-Depot ruinieren. 2) Quellensteuer: 15% US-Quellensteuer auf Dividenden (trotz W-8BEN) + 26,375% deutsche Abgeltungsteuer = ~38% Gesamtsteuer. 3) Währungsrisiko: 72% US-Aktien bedeuten volle EUR/USD-Exposition. Besser: 70% diversifizierter ETF (MSCI World/FTSE All-World) + 30% selektive Einzelaktien aus Buffetts Top 10
Wie spare ich Quellensteuer auf US-Dividenden?
Fülle das W-8BEN-Formular bei deinem Broker aus – das reduziert die US-Quellensteuer von 30% auf 15% (Doppelbesteuerungsabkommen). Das Formular ist 3 Jahre gültig. Bei einem 50.000-EUR-Portfolio mit 3% Dividendenrendite sparst du ~225 EUR pro Jahr. Die 15% kannst du teilweise über die Anlage KAP in der Steuererklärung anrechnen. Download: IRS.gov oder direkt beim Broker (Trade Republic, Scalable Capital).
Warum hortet Buffett so viel Cash statt zu investieren?
Drei strategische Gründe: 1) Bewertungsdisziplin: S&P 500 Forward P/E über 22, Shiller-CAPE ~40 – historisch teuer. Buffett kauft nur, wenn der Preis stimmt. 2) Risikofreie Rendite: T-Bills bringen 4-5% p.a. ohne Risiko – besser als viele überteuerte Aktien. 3) Opportunitätswarten: Die $382 Milliarden sind eine geladene Waffe für den nächsten Crash, wie 2008 (Goldman Sachs) oder 2020. Keine Buybacks seit 5 Quartalen zeigen: Selbst Berkshire-Aktien sind Buffett zu teuer.